Macao, 13.09.11
Am Dienstagmorgen um 8.30h stiegen wir in Kowloon in die Fähre für einen Tagesausflug ins benachbarte Macao. Wie Hongkong ist auch Macao nun eine SAR (Special Administrativ Region) von China. Die Fahrt dauerte eine Stunde und war voll mit Tagesausflüglern von Hongkong, Feriengästen aus Thailand, Philippinen und einer europäischen Reisegruppe. Noch bevor die Fähre überhaupt in Bewegung war, raschelte, schmatzte, grunzte und kaute es in den Nachbarsitzen. An diese Bilder und Geräusche haben wir uns gewöhnt und wir sind jedes Mal aufs Neue gespannt, was die jeweilige Person aus ihrem Frässpäckli hervorzaubert. Aber keine Angst, wir haben diese Gewohnheiten (noch) nicht übernommen.
In Macao angekommen, hiess es erstmals Zollabfertigung. Die Menschenschlange war jedoch so lang, dass wir bereits befürchteten, Macao gar nicht erst besuchen zu können. Es war aber dennoch recht interessant, denn es gab da einen magischen Zollschalter für Leute ab 65jährig oder Behinderung. Es war sehr amüsant, wie viele sich dort anstellten und dann vom Zollbeamten an die anderen Schalter verwiesen wurden. Als wir dann endlich an der Reihe waren, nahm sich der Zollbeamte für die Kontrolle unserer Pässe extrem lange Zeit. Er zählte wahrscheinlich sogar die Stempel, welche wir bis dahin gesammelt haben. Nun ja, um 10.30h ging dann die Stadtbesichtigung los.
Macao ist die Spielcasino-Stadt des Ostens, ja nach Umsatz scheinbar sogar grösser als Las Vegas. Einige behaupten sogar, Las Vegas sei das Macao des Westens und nicht umgekehrt! Unser Ziel waren aber nicht die Spielpaläste, sondern das Stadtzentrum. Diese von 1557 bis 1999 von Portugal „verwaltete“ Stadt, sollte doch etwas von der „europäischen“ Baukultur geerbt haben, so hofften wir zumindest. Zu Fuss gingen wir erst dem Ufer entlang und an Casinos in Form der „Verbotenen Stadt“, einer Bergmine und prunkvollen Hochhäuser vorbei. Wir nervten uns schon etwas über die vergessenen Fussgänger, da man auch hier die Verkehrsführung für die Autofahrer optimiert hat und man als Fussgänger oftmals lange warten muss um eine Strasse zu überqueren. Als wir dann aber ins Stadtzentrum kamen, wurden wir von einer wunderschönen Fussgängerzone überrascht. Europäische Kirchen kombiniert mit traditionellen asiatischen Gebäuden säumten die Strassen und sehr viele Shops boten Leckereien an. Und das Schöne daran war, dass man diese Leckereien sogar essen konnte! Hehe, das heisst es war einfach Beef in verschiedenen Formen, meist getrocknet und fein mariniert und nicht sonstiges „Gekrieche“ wie es sonst angeboten wird. Auch feines Gebäck wurde angeboten und von allen gab es so viel zum gratis probieren, dass wir uns das Mittagessen gleich sparen konnten.
Beim anschliessenden Besuch i Museum lernten wir noch etwas über die Geschichte und besonders über das Leben im alten Macao. Vom Berg hatten wir zudem einen schönen Ausblick über Macao und auf China, welches nur ein paar hundert Meter entfernt ist.
Der Besuch des A-Ma Tempel beeindruckte uns mit seinen Gebäuden, Gebetsfahnen und Tafeln, sowie der Integration der Anlage in die Felsen. Bei unserem Rückweg zum Hafen, kamen wir noch am „Lou Lim Loc Garden“ vorbei, dieser ist eine wirklich herrliche Oase im Grossstadtdschungel und insbesondere wenn die Seerosen und anderen Pflanzen blühen wunderschön aussehen. Kurz vor dem Hafen, liegt ein riesiges Wasserreservoir, welches von Jogger umrundet wird. Wir nutzen dort auch kurz die Fitnessgeräte und staunten bei manchen über die Einfachheit aber deren Effizienz. Die Idee von öffentlichen Fitnessanlagen sollte man in Europa unbedingt übernehmen.