Leshan, China, 18.09.11
Um nach Leshan zu gelangen, wählten wir den öffentlichen Bus. Natürlich ist bereits die Suche nach dem richtigen Bus ein kleines Abenteuer, jedoch gibt es immer wieder sehr nette und hilfsbereite Menschen, welche uns mit ihren kleinen Englischkenntnissen weiterhelfen.
Die Fahrt im Car war dann etwas länger als geplant, aus uns unerklärlichen Gründen, hat die Polizei an diesem Sonntag grosse Teile der Autobahn gesperrt. Die Busse und sonstigen Autos scheinen jedenfalls nichts darüber gewusst zu haben und so spielte sich vor drei Einfahrten eine ziemlich lustige Szene ab. Polizeiautos quer auf der Strasse, etliche Busse und Auto drückten davor und einige versuchten dann zu wenden und durch den entgegenkommenden Verkehr zurück auf die Hauptstrasse zu kommen. Einige steigen au er auch einfach nur aus und rauchten gemütlich eine Zigarette oder diskutierten angeregt mit anderen Autofahrern oder Polizisten. Die dritte Autobahneinfahrt wurde dann auf einmal freigegeben und los konnte es gehen. Nach ungefähr zwei Stunden kamen wir in Leshan an. Hier wechselten wir auf den Orts- Bus, welcher gleich vor den Eingang des grossen Buddhas fuhr.
Beim Eintritt konnten wir einmal mehr von unseren Studentenkarten profitieren und bezahlten nur den halben Preis. Nun begann der Aufstieg zwischen Fluss und Berg. Der Weg ist sehr angenehm gebaut und nicht zu steil, und ja nur etwa 80 Höhenmeter. Oben angekommen, konnten wir uns von der Grösse dieses Buddhas überzeugen. Wow und gigantisch, der 71m grosse Buddha hat 7m grosse Ohren, 28m breite Schultern und 8.5m lange Zehen! Auch der Tempel war schön anzuschauen, besonders die grossen hölzernen Figuren im Eingang.
Da wir diesen Ausflug an einem Sonntag machten, waren wir nicht ganz alleine… und dies bemerkten wir insbesondere, als wir uns an den Abstieg an der seitlichen Wand des Buddhas machten. Erst durften wir lange anstehen und im ersten Teil der steilen Treppe war schon fast ein gefährliches Gedränge. Wir sind aber dennoch sicher unten angekommen und staunten den Buddha von unten herauf an.
Übrigens wurde der 1200 Jahre alte Buddha von einem Mönch geplant, um die Flüsse zu beruhigen. Und nach dem fertigstellen dieser Statue sind die tödlichen Unfälle wirklich zurückgegangen. Skeptiker sagen jedoch, es liege daran dass beim Bau sehr viel Stein in den Fluss geriet und dadurch der Flussverlauf verändert wurde. Oder ist es doch der Buddha, der hier über das Gewässer wacht…
Anschliessend besuchten wir noch die umliegenden Tempelanlagen und bewunderten die 1000 Arhat`s (so etwas wie buddhistische Engel, sehen aber sehr menschlich aus.)
Am späten Nachmittag machten wir uns wieder mit dem Ortsbus und öffentlichen Bus auf dem Weg zurück nach Chengdu. Da nun die Strassen frei waren, das bedeutet jedoch nicht, dass alle in dieselbe Richtung fahren, egal ob Einbahnstrasse oder nicht, brauchte der Bus nur etwas über eine Stunde bis wir wieder in Chengdu ankamen.
Es ist erstaunlich, dass wir unterwegs „nur“ drei Unfälle gesehen haben. Der Fahrstil hier ist oft wirklich kriminell. Überholt wir links, rechts und auf dem Pannenstreifen. Die Spuren sind eher informativ und werden selten als Fahrbahn genutzt, weshalb in einer Spur fahren, wenn man auf zwei fahren kann. Autostopp auf der Autobahn ist normal und sobald man dem Stadtzentrum näher kommt, „droht“ der Verkehr aus allen Richtungen. Auch das Überqueren der Strasse ist nicht ungefährlich. Ein Fussgängerstreifen mit grüner Ampel bringt eigentlich nichts und lohnt sich nicht abzuwarten, denn der abbiegende Verkehr hat immer grün und nimmt sich den Vortritt. Zudem kommen aus allen Richtungen Motorräder und viele Elektroscooter, welche man nicht einmal mehr hört.