Machu Picchu, 1.-3.04.2011
Mit einer halben Stunde Verspätung, also ganz wie üblich hier, fuhren wir mit dem Minibus in Cusco los in Richtung Ollantaytambo. Dort wurden wir am Mittag am Bahnhof von einem Halo, einem Regenbogen rund um die Sonne, empfangen. Dies ist auch hier sehr selten, insbesondere in dieser Jahreszeit, aber wir hatten Glück… ;-)
Die 1,5h Zugfahrt führt entlang des wunderschönen Urubamba Tal. Bei Kilometer 82 beginnt auch der bekannte Inkatrail, die 4 tägige Wanderung entlang der alten Inka Strasse. Da es zur Zeit noch viel regnet und doch eher sehr frisch ist, haben wir uns gegen diese Wanderung entschieden und fahren bequem, trocken und faul mit dem Zug bis nach Aqua Caliente.
In Aqua Caliente werden wir sogar am Bahnhof abgeholt. Neu heisse ich übrigens Marco Vertosa. Das Zimmer im Hostel ist ganz ok wenn auch etwas düster. Denn Nachmittag verbringen wir im Ort und erkunden die Restaurants und heissen Quellen. Hier kann/muss man sogar beim Tee feilschen, will man nicht sehr viel bezahlen! Am Abend informiert uns der Guide über den Ablauf unseres Machu Picchu Ausfluges.
Morgens um 4:30 laufen wir los! Ziel ist unter den ersten 200 beim Eingang zum Gelände zu sein. Denn wir wollen natürlich auch den Wayana Picchu besteigen und dort sind pro Tag zwei Gruppen (8-9 & 10-11 Uhr) à 200 Personen zugelassen. Reservieren kann man dies nicht, sondern es erhalten die ersten Leute die wollen die nötigen Stempel aufs Ticket. Auf jeden Fall machen wir uns deswegen so früh auf den Weg. Von Aqua Calientes geht es erst 20 Minuten dem Tal entlang zur Brücke, welche um 5 Uhr geöffnet wird. Vor uns sind bereits ca. 100 Personen am Warten. Der anschliessende Aufstieg zum 450m höher liegenden Stadt Machu Picchu ist sehr steil und anstrengend! Dazu ist es natürlich noch dunkel und nur von Stirnlampen erhellt. Wir sind nicht nur vom leichten Regen durchnässt, als wir beim Eingang zum Machu Picchu ankommen. Als 32 & 33 erhalten wir denn Stempel für die Besteigung des Wayana Picchu!
Doch als erstes wollen wir uns die Ruinen ansehen. Zwischen sechs und sieben Uhr sind wir fast alleine in der Anlage. Mit dem Nebel, der Ruhe und der Dämmerung sieht alles sehr eindrücklich und auch etwas gespenstisch aus. Wahnsinn was die Jungs hier vor 600 Jahren gebaut haben! Auch mit den Lamas hier können wir schon Bekanntschaft knüpfen und versuchen ein paar gute Fotos zu kriegen.
Um 7:40 startet dann unsere zweistündige Tour. Also eigentlich ist es 8:30 bis dann die Tour wirklich startet, aber so ist das halt in Peru, die Organisation ist nicht ganz so gleich „durchdacht“ wie bei uns. Die Tour ist sehr gut, aufschlussreich und interessant. Wir erschrecken erst etwas, als wir die Anlage nun mit diesen vielen Menschen sehen! Ungefähr 3000 Besucher tummeln sich nun hier herum und wir sind froh, zuvor die Anlage fast für uns gehabt zu haben. Das Wetter wird zudem zunehmend besser, die Sonne kommt durch und der Nebel verschwindet ganz.
Kurz vor elf Uhr starten wir zum Wayanu Picchu, dies ist die „Nase“ vom Machu Picchu Gesicht (Die Berge auf dem bekannten Foto sehen aus wie ein liegendes Inka-Gesicht), oder einfach der hohe Berg. Der Aufstieg geht mitten in der Steilwand hoch. Die Treppenstufen sind zum Teil riesig und besonders für kleinere Menschen, gäu Bea, sehr mühsam und anstrengend. Oben angekommen bietet uns dafür ein sehr schöner Blick auf die Ruinenstadt und wir entschliessen uns die grosse Tour, via Tempel des Mondes, zu machen. Der Rückweg führt uns so um den ganzen Berg und viele Höhenmeter später treffen wir wieder beim Machu Picchu Gelände ein. Diese grosse Tour war lang, anstrengend aber nicht so der Hammer, besonders vom Tempel des Mondes waren wir etwas enttäuscht. Dafür werden wir auch an diesem Tag Zeugen eines Halo`s.
Voller Energie und Tatendrang rennt Marco anschliessend noch zur Inkabrücke und danach auch noch zum Intipuntu, dem Zugang zur Ruinenstadt, wenn man den Inkatrail macht. Bea erspart sich diese Höhenmeter und geniesst etwas mehr die Aussicht auf die Anlage.
Wir sind sehr positiv von allem hier überrascht! Ein unglaublich schönes Erlebnis hier und von dieser Energie angetrieben, sparen wir die 8$/Weg teure Busfahrt und gehen zu Fuss wieder ins Tal. Abends um 18:00, also nach 13h praktisch ohne Pause und Höhenmeter ohne Ende, sind wir wieder in unserem Hostel.
Nun sollen wir noch unser Zugrückreise-Ticket in einem Restaurant abholen. Der gute Mann dort will aber noch je 2 Soles von uns, Faxgebühr. Nicht mit uns hier ist sonst schon alles genügend teuer und wir lassen es für einmal „eskalieren“! Mit Touri-info und Polizei erscheinen wir wieder bei ihm und der Preis wäre nur noch ein Viertel, aber die Touri- Info Frau lässt sich ebenfalls nicht darauf ein. Sie unterstützt uns völlig und meint auch, dass hier für uns sonst schon alles zu teuer sei. (Beispiel: Zug für Einwohner: 2 Soles; Peruaner: 10 Soles; Ausländer: 105-210 Soles) Nachdem sie mit unserem Reisebüro in Cusco Kontakt aufnahm, erhalten wir unser Zugticket ohne Aufpreis.
Am nächsten Tag machen wir, wegen leichtem Muskelkater, nur eine fünfstündige Wanderung im Tal am Urubamba und Bahngleis entlang und geniessen die Aussicht auf die Berge neben uns. Dabei sind wir froh, nicht bereits wieder auf eine von ihnen klettern zu müssen. Abends um 18:48 fahren wir mit dem PeruRail Zug wieder nach Ollantaytambo und kommen etwas nach 23:00 mit dem Bus in Cusco an. Somit konnten wir ein weiteres Highlight auf unserer Südamerika Tour bei fast perfektem Wetter erleben.