Einreise Paraguay: Corlinda, Layola – Puerto Falcon, Asuncion, 13.05.2011
Nach weiteren 5.5 Stunden im Bus erreichen wir Corlinda. Hier gibt es kein Busterminal, sondern wir steigen auf der Strasse vor dem Büro des „El Norte“ Busunternehmens aus. Der Ort sieht sehr „einfach“ aus und unsere Suche nach einem gemütlichen Kaffee oder Restaurant bleibt erfolglos. Wir fragen ein paar Einheimische nach dem Weg zur Grenze und erhalten immer andere Antworten. Ein Collectivo Bus gebe es, zu Fuss in diese Richtung, eher doch in eine andere Richtung, wir entscheiden richtig schweizerisch nach dem Mehrheitsprinzip vor und gehen zu Fuss ungefähr los.
Während unserem 45minütigen Fussmarsch, durchqueren wir Clorinda vollständig. Wir kommen neben einem grösseren Platz und Läden, aber leider keinem Kaffee vorbei. Nun kommen wir an einen Fluss und sehen das erste Mal auf Paraguay. Wir sehen eine Brücke mit Marktständen drauf und viele Personen, welche diese überqueren, schön, Ziel doch noch gefunden. Als wir uns der Brücke nähern, kommt ein Polizist zu uns und fragt uns nach unseren Papieren. Wir gehen mit ihm zum Zoll Büro und er gibt unsere Pässe seinem Vorgesetzten. Das läuft ja wie geschmiert, denken wir, bis nun der Chef zu uns kommt und uns mitteilt, dass hier keine Touristen über die Grenze dürfen. „Unsere“ Brücke sei an einem anderen Ort. Auch sein paraguayischer Kollege nickt zustimmend. Immerhin geben auch sie uns eine Richtungsangabe und sagen uns, wo wir den Collecitvo Bus finden, denn es sei sehr weit zur andern Grenze, welche Layola heisst.
Also machen wir uns wieder auf den Weg zurück und fragen auch hier wieder verschiedene Personen, wo wir denn diesen Bus finden. Nun, ich sag es mal so, es ist nicht ganz einfach die Richtige Richtung zu erhalten aber wir haben es schlussendlich doch noch geschafft.
Die Busfahrt war dann sehr interessant. Der Bus ist der wohl älteste, welchen wir auf unserer bisherigen Reise benutzen. Unglaublich, hatten wir doch in Zentralamerika schon so einiges erlebt, aber der Bus war wirklich sehr, sehr klapprig. Aber auch der Fahrer amüsierte uns sehr. Hinter ihm stand ein Junge, welcher ihm alle 2-3 Minuten ein „Mate“ frisch einfüllte und ihm reichte. Er schlürfte dann sehr genüsslich am Trinkhalm und strahlte übers ganze Gesicht. Der Bus machte dann auch in jedem Quartier eine Schleife, so dass wir eine Stunde lang diese Szenerie beobachten konnten.
An der nun Richtigen Brücke „Layola“ angekommen, weisste uns ein netter Polizist in die Richtige Richtung. Erst gingen wir, begleitet von Lastwagen, zu Fuss über die Brücke und verliessen somit Argentinien. In Paraguay angekommen, kriegten wir erst den Argentinischen Ausreisestempel. Dies war etwas speziell, da bei der Migration schwarz getönte Scheiben die Einsicht zum Zöllner verhinderte und nur ein kleines Loch in der Scheibe erlaubte die Durchgabe des Passes und ein paar weniger Worte. Etwas sehr unpersönlich fanden wir dies. Die Migration in Paraguay war auch sehr einfach, nicht einmal ein Einreiseformular mussten wir ausfüllen und unser Gepäck wurde auch nicht kontrolliert, oder zumindest haben wir keine solche Kontrolle gefunden. Ein paar Meter weiter wartete auch schon ein Bus auf uns, welcher die 40km nach Asuncion fährt. Dies ist übrigens der zweitälteste Bus unserer Reise, welcher mit Parkettboden glänzte. Sofort fiel uns die extreme Hilfsbereitschaft der Paraguayaner auf. Kurz nach dem Einsteigen machte sich schon der halbe Bus Gedanken darüber, wie und wo wir am besten Umsteigen und wo es in Asuncion Unterkünfte für uns gibt.