Asuncion, 13.-15.05.2011
Am 15. Mai feiert Paraguay seinen 200. Nationalfeiertag. Auch dieses Land ist 200 jährig und wie bereits in Mexiko, sind wir pünktlich zur Feier im Lande. Im Unterschied zu Mexiko, ist jedoch Paraguay wirklich in Festlaune! Ganze drei Tage dauern hier die Festivitäten und zufälligerweise genau die drei Tage, welche wir im Land verbringen.
Die Ankunft war nicht ganz so einfach. Der Bus von der Grenze hielt zwar mehr oder weniger direkt beim Busterminal an, und wir fanden dort auch eine Touristeninfo, bei welcher wir jeweils eine gratis Karte des Ortes abholen. Nur leider war die Karte nicht sonderlich genau und der Weg ins Zentrum weit. Taxi ist uns auch hier zu teuer, also nehmen wir den öffentlichen Bus. Nur welcher ist der Richtige und wo wollen wir überhaupt genau hin. Wir fragen nach dem Plaza de Heroes, welcher zentral und in der Altstadt gelegen scheint und steigen in einen Bus, welcher zumindest in diese Richtung fährt. Schon das Einsteigen ist nicht ganz so einfach, erst beim Fahrer bezahlen und dann durch ein Drehkreuz zu gehen, dies ist mit allem Gepäck gar nicht so einfach und die anderen Passagiere kriegen eine kleine akrobatische Tanzeinlage geboten. Nun heisst es, am richtigen Ort auszusteigen. Da es keine Haltestellen gibt, sondern der Bus überall auf Verlangen anhält, suchen wir Strassenschilder die wir auf der Karte finden. Als der Bus einen Richtungswechsel einschlägt, steigen wir aus und gehen den zu Fuss weiter. Etwas über einer halben Stunde waren wir im Bus unterwegs. Im Reiseführer ist eine Residencia aufgelistet, welche sich interessant anhört. Als wir dann vor genau dieser Hausnummer stehen, sind wir unsicher ob dies hier wirklich eine öffentliche Unterkunft ist, denn es ist überhaupt nichts angeschrieben. Wir läuten und werden sehr freundlich empfangen. Es ist wirklich eine „Residencia“ und als erstes bieten uns die Besitzer kaltes Trinkwasser an, denn es ist hier über 30°C und wir sind ganz schön erschöpft und am Schwitzen. Nach etwas feilschen einigen wir uns auch auf den Preis und beziehen unser Quartier für die nächsten drei Nächte.
Der Rundgang durch die Altstadt zeigt uns eine intensiv geschmückte Stadt. Überall sind Paraguay Fahnen montiert, Geschäfte in den drei Landesfarben geschmückt und die meisten Personen tragen das Fussballtrikot der Nationalmannschaft. Ansonsten wirkt die Stadt so, als Paraguay bis vor ein paar Jahren sehr reich war, nun jedoch das Geld für den Unterhalt fehlt. Viele Häuser sind am zerfallen, viele Trottoirs und Strassen sind kaputt, und alles ist schmutzig und viel Müll liegt rum. Dies erstaunt uns doch etwas, denn preislich ist Paraguay mit Argentinien und Chile vergleichbar und bei weitem teurer als das benachbarte Bolivien. Irgendwie erwarten wir in einem teureren Land auch einen höheren Standard, diesen finden wir in Paraguay jedoch nicht.
Was uns auch auffällt, ist wie wenig Restaurants es im Stadtzentrum gibt und es leider auch trotz den Festivitäten praktisch keine Essstände auf der Strasse gibt. Dies ist nicht das erste Mal, dass wir uns etwas mehr Restaurants wünschen, aber immerhin wissen wir in der Zwischenzeit, dass in allen Shoppingcentern grosse Esshallen sind und wir bestimmt nicht verhungern müssen. Ausserhalb des Zentrums gibt es dann etwas mehr Restaurants, aber man benötigt schon fast ein Auto um in der sehr weitläufigen Stadt dahinzukommen.
Wie erwartet finden dann wirklich drei Tage lang Umzüge, tanzeinlagen und Vorstellungen statt. Und auch hier erleben wir, wie die Musik für Tanzshows nicht funktioniert, das heisst, der DJ sie nicht abspielen kann, und die Tänzer lange auf der Bühne ausharren müssen, bevor sie ihre Künste zeigen können.