Als erste Stadt in Nicaragua besuchten wir Leon. Die Stadt, welche bis 1857 Nicaraguas Hauptstadt war, verzaubert uns durch enorm viele Kirchen und die grosse Kathedrale. Nach der ersten Nacht im nicht so einladenden Casa Viaje (Siehe Bericht von „Tegucigalpa“) nahmen wir uns mit der Auswahl unserer nächsten Unterkunft etwas mehr Zeit.
Schon bald merkten wir, dass wir für unsere Ansprüche um die 20 US$ bezahlen müssen. Bei einem feinen Kaffee im Cafe Latino, lernten wir einen sehr netten argentinischen Ex-Professor kennen. Er lebt heute in Florida und ist in Leon um sich medizinisch versorgen zu lassen (3 Herz- OP`s!). Es sei „etwas“ günstiger hier als in den Staaten… Er gab uns auch noch ein paar Tipps für Leon und Unterkünfte. Wir entschieden uns fürs Casona Colonial (www.casonacolonialguest.es.tl ) Einem sehr schönen Haus aus der Kolonialzeit mit sehr schönem Patio (Innenhof). Es ist jedoch schon etwas gewöhnungsbedürftig, bei den Besitzern durch die Wohnung zu gehen. Der Patio dient hier sehr oft als Wohn- und Esszimmer. Morgens erhielten wir jeweils einen Kaffee, welcher uns den Start in den Tag versüsste.
Während langen Spaziergängen lernten wir die verschiedenen Seiten von Leon kennen. Die Stadt hat ein schönes Zentrum, welches von vielen Universitäten und somit auch vielen Schüler und Studenten auf der Strasse geprägt wird. Die Ausbildung hier ist umsonst, für Prüfungen muss jeder Student jedoch 250 Cordobas bezahlen. Leon ist für seine Universitäten bekannt. Die erste Uni von Nicaragua wurde hier in 1912 gegründet. Zudem steht praktisch an jeder Ecke eine Kirche. Die grosse (und sie ist wirklich gross!) Kathedrale prägt das Stadtbild seit 1847. Der Bau begann jedoch bereits 100 Jahre früher!
Wie es sich gehört, gab es an einem Abend auch noch eine grosse Party! Little Street Parade oder so ;-) wir sind immer noch überzeugt, dass die Party zu unseren Ehren stattfand, auch wenn man uns sagte, es sei wegen dem Semesterende an den Unis. Jedenfalls zierten viele geschmückte Lastwagen und ein Chickenbus die Hauptstrasse und beschallten die Zuschauer mit viel lauter Musik. Apropos Musik, das Lied „I don’t speak Americano“ (oder so) können wir beim besten Willen nicht mehr hören! Es dröhnt hier in allen Variationen aus den Läden, Autos, Bars und Restaurants. Wir fragen uns manchmal, ob die Menschen mit diesem Lied nicht eine politische Aussage gegen Amerika machen wollen…
Es gibt hier neben Sprachschülern zudem viele Volunteers, welche mit ihrer Arbeit (dem Profit daraus) Strassenkinder und andere Hilfsprojekte unterstützen. Dies ist bewundernswert auch wenn wir uns bei einigen Projekten die Frage stellen, ob damit nicht Nica`s ihre Arbeit durch die gratis arbeitenden Volunteers weggenommen wird…
Denn Aufenthalt in Leon versüssten wir uns mit dem Vulcano Boarding Ausflug (siehe separater Bericht). Trotz dem nicht idealen Wetter machte der Ausflug riesen Spass und unter der Dusche verging einige Zeit, bis der schwarze Vulkansand wieder von der Haut geschrubbt war.